Symposium 2009

Symposium

Antworten aus der feministischen Ökonomie auf die globale Wirtschafts- und Finanzkrise

Samstag, 4. Juli 2009 in München

In der gegenwärtigen Analyse der Finanz- und Wirtschaftskrise tauchen Frauen nicht auf. Zunächst rein optisch ist die Szene der Banker, Wirtschaftsexperten, Politiker und Lobbyisten fast ausschließlich männlich besetzt. Und auch in den Lösungsmöglichkeiten, die diskutiert werden, spielt das Geschlechterverhältnis keine Rolle. Dabei geht es um nichts weniger als die Bewältigung der größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit 80 Jahren, die die Menschen weltweit bedroht und somit alle, ob Frauen oder Männer, in Haftung nimmt: kollektiv über Staatsgarantien, Rettungsschirme für Banken und öffentliche Konjunkturprogramme ungekannten Ausmaßes und individuell durch Verlust des Arbeitsplatzes, des Hauses, der Geldanlagen. Was dabei unbeachtet bleibt, sind die geschlechtsspezifischen Dimensionen der gegenwärtigen Krise und die unterschiedlichen Auswirkungen der staatlichen Maßnahmen auf Frauen und Männer. Diese Lücke schließt die feministischen Ökonomie. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Care-Ökonomie, die den Bereich der Versorgungsleistungen bezeichnet und zu einem großen Teil unentgeltlich geleistet wird.

Bei dem Symposium soll es darum gehen, dass Frauen nicht nur einfach fehlen in der Analyse und in der Debatte, sondern dass es ganz im Sinne von Gender Mainstreaming einer strukturellen Analyse und daraus resultierender Veränderung der ökonomischen Strategien und der Institutionen bedarf .

Termin: Samstag, 4. Juli 2009, 11 – 20:30 Uhr
Ort: Hochschule München, Lothstr. 64, Raum R0.058, 80335 München
Kosten: keine, die Verpflegung übernehmen die Veranstalterinnen; Übernachtungs- und Reisekosten sind von den Teilnehmer/inne/n selbst zu tragen.

Anmeldung: Sabine Matambalya
Friedrich-Ebert-Stiftung
Godesberger Allee 149
53175 Bonn
Tel: (0228) 883-8310
Fax: (0228) 883-9205
sabine.matambalya@fes.de

Tagungsleitung:
Birgit Erbe, Geschäftsführerin der FAM Frauenakademie München
Dr. Barbara Stiegler, Leiterin Arbeitsbereich Frauen- u. Geschlechterpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung

Das Programm finden Sie hier auch als PDF (100 kb).

Samstag, 04. Juli 2009

11.00 Uhr

Begrüßung

Birgit Erbe

Geschäftsführerin der FAM Frauenakademie München e.V.

Prof. Dr. Susanne Elsen

Dekanin der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München

11.30 Uhr

Wem nutzen die Konjunkturpakete?

Einschätzung der Auswirkungen der Krise und der Sofortmaßnahmen auf Frauen und Männer

Dr. Sabine Reiner

ver.di Bundesvorstand, Wirtschaftspolitik

anschließend Diskussion

12.30 Uhr

Geschlechterspezifische Dimensionen in der internationalen Finanzarchitektur:
Aus vergangenen Krisen lernen

Prof. Dr. Brigitte Young

WWU Münster

anschließend Diskussion

13.30 Uhr

Imbiss

14.30 Uhr

Vorsorgendes Wirtschaften als Alternative

Prof. Dr. Adelheid Biesecker

Universität Bremen

anschließend Diskussion

15.30 Uhr

Impuls:
Zur Care-Arbeit in Deutschland

Dr. Barbara Stiegler

Leiterin Arbeitsbereich Frauen- und Geschlechterpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung

15.45 Uhr

Pause

16.15 Uhr

Arbeitsgruppen:

  • Konjunkturprogramme
  • Care-Arbeit
  • Alternatives Wirtschaften
17.30 Uhr

Plenumsdiskussion

18.30 Uhr

Abendessen

19.30 Uhr

Abendvortrag
Umsteuern: Mit geschlechtergerechter Politik der Finanz- und Wirtschaftskrise begegnen

Mag. Dr. Gabriele Michalitsch

Wirtschaftsuniversität Wien

anschließend Diskussion

20.30 Uhr

Ende der Tagung

Veranstalterinnen:

FAM Frauenakademie München, Friedrich-Ebert-Stiftung, Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung,
Münchner Frauennetz für eine frauengerechte Stadt und Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften