Münchner Armutsbericht 2012

Einschätzungen des Münchner Frauennetzes zum geplanten Münchner Armutsbericht 2012

1. Welche gesellschaftlichen Gruppen sehen Sie als besonders von Armut gefährdet?

Frauen.

Frauen sind selten nur selbst betroffen. Nach wie vor ist Kindererziehung in erster Linie Frauensache. Von Armut betroffene Frauen geben also Armut mit allen Folgen an die nächste Generation weiter.

Insbesondere benachteiligt sind: minderjährige Mütter, Alleinerziehende, Mädchen/Frauen mit Behinderung, Mädchen/Frauen mit Migrationshintergrund, Mädchen/Frauen ohne Ausbildung, Mädchen/Frauen in Care-Berufen, chronisch kranke Mädchen/Frauen, alte/ältere Frauen, Frauen nach der Familienphase (nach Trennung/Scheidung) beim Wiedereinstieg in das Berufsleben, Mädchen/Frauen in Teilzeittätigkeiten und prekärer Beschäftigung, lesbische Mädchen/Frauen und Mütter behinderter Kinder.

2. Welche gesetzlichen Änderungen müssen aus Ihrer Sicht auf den Weg gebracht werden, um Armut vorzubeugen und zu bekämpfen?

  • Gender Budgeting
  • Unterhaltsrecht
  • Abschaffung Ehegattensplitting
  • Anerkennung von Familien- und Pflegezeiten (b. Rente)
  • Aufwertung und Bezahlung der Reproduktionsarbeit
  • Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung

3. Was kann und sollte die Kommune tun, um den sozialen Zusammenhalt in der Stadt zu stärken?

  • Gender Budgeting
  • kostengünstigen Wohnraum schaffen
  • bürgerInnenfreundlichere Betreuung im Wohnungsamt
  • Kinderbetreuung: schnelleren Ausbau der Plätze, zentrale, schnellere Vergabe von Plätzen
  • sinnvolle bestehende Qualifizierungsangebote ausbauen
  • Erhaltung und Ausbau der Mädchen- und Frauenprojekte bzw. -Einrichtungen
  • Keine Konsolidierung zu Lasten benachteiligter Frauen und Mädchen

4. Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit in den nächsten Jahren setzen?

Unterstützung, Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen